Buongiorno cari amici del ciclismo
Ich dachte ich begrüsse Euch mal in der Giro Sprache. Öfter mal was neues soll eine gute Sache sein. Wir sind bei der Etappe Nummer 14 angekommen und ich muss ehrlich gestehen, dass ich noch nie in meinem Leben so viel Radsport geschaut habe. Es macht echt Spaß. Interessant finde ich, dass die Fernsehbilder immer wieder taktisch und strategische Aktionen zeigen und erklären. Die betroffenen Fahrer werden, zumindest auf dem Sender Rai, mit einem roten Kreis markiert während die Kommentatoren erzählen, was gerade passiert und wieso es passiert. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich alles verstehe aber für einen komplett Unwissenden wie mich sind die Erklärungen und Markierungen sehr hilfreich. Soviel habe ich zumindest schon begriffen. Es ist ein ständiges Lauern, Abwarten und Beobachten. Kommen wir zur Etappe heute.
Los geht es um 13.40 Uhr in Castellania und endet nach 131 km bei der Wallfahrtskirche von Oropa. Castellania ist der Geburtsort von Fausto Coppi. Außerdem führt die heutige Etappe auch am Haus in dem Fausto und sein Bruder Serse geboren wurden vorbei. Das Ziel, die Wallfahrtskirche von Oropa ist ein marianischer Wallfahrtsort, der der Schwarzen Madonna geweiht ist. Die Etappe ist mit 131 Km sehr kurz und klar in zwei Teile definiert. Die ersten 120 Km sind flach und führen durch die Po-Ebene. Die letzten 11 Km des Finishs haben es aber nochmal in sich. Es geht nach Oropa rauf und dies mit Steigungen von 7 bis 13%. Kein Wunder ist der Aufstieg nach Oropa gleichzeitig die «Montagna Pantani» des diesjährigen Giro d’Italia.
Montagna Pantani und sollte es sowas überhaupt geben
Als «Montagna Pantani» wird der repräsentativste Aufstieg des jeweiligen Giros genannt. Eingeführt im Jahr 2004 als Erinnerung, an den «genialen» und im gleichen Jahr verstorbenen Kletterspezialisten Marco Pantani alias «Il Pirata».
Der hat im Jahr 1999, vermutlich vollgepumpt mit EPO, am Oropa alle seine Gegner abgehängt und die Etappe gewonnen. Eine Woche später wurde er in den Marina di Campiglio aufgrund eines Hämatokritwertes von 52 vom Rennen suspendiert. Zu der Zeit war das ein grosser Skandal. Kleiner wurde der Skandal als auch noch ans Licht kam das seine Werte 1995 beim Milano-Torino Rennen zum Teil 58 und 60 betrugen. Wieder kleiner wurde der Skandal und die Legende um Pantani nochmal im Jahr 2001. Damals war in Pantanis Hotelzimmer eine verbotene Insulin-Spritze gefunden worden. Die Operación Puerto um den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes im Jahr 2006 hat Pantani nicht mehr miterlebt. Nichtsdestotrotz fiel auch da sein Name in Zusammenhang mit Doping. Der ehemalige spanische Radprofi Jesus Manzano belastete da nicht nur Pantani sondern auch Jan Ullrich sowie Leichtathleten und Fußballer.
Meine Meinung dazu ist klar. Man sollte niemanden ehren oder an niemanden erinnern der so eine Dopinggeschichte hat wie Pantani. Die Nachricht die man damit vermittelt ist die falsche. Ich finde es aber andersrum auch nicht richtig, diese Menschen zu verteufeln und wegen ihrer Vergangenheit in der Gegenwart an den Pranger zu stellen.
Flytrough der Etappe Nummer 14 des Giro d’Italia 2017
Karte der Etappe Nummer 14 des Giro d’Italia 2017
Querschnitt der Etappe 14 des Giro d’Italia 2017
Finish und Montagna Pantani der Etappe 14 des Giro d’Italia 2017
Die Montagna Pantani des Giro d’Italia 2017