Hallo Leute
Die schlechte Nachricht gleich mal am Anfang. Bei E-Bike- und Fahrradfahrenden sind die Zahlen der Unfallstatistik weiterhin auf hohem Niveau. Dies geht aus dem Unfallregister des Bundesamtes für Straßen (ASTRA) hervor. Die gute Seite dabei ist, dass Unfälle generell weniger werden. Es gibt weniger Tote und Schwerverletzte auf Schweizer Strassen und das ist ja erstmal eine gute Sache.
Was sagt die Unfallstatistik über Velofahrer
Leider ist es aber so, dass die Zahlen der Unfälle bei den unmotorisierten Zweiradfahrern immer noch sehr hoch und tendenziell eher steigend als sinkend sind. Hochrechnungen des Bundesamtes für Unfälle BFU zeigen, dass jährlich rund 26’000 Velofahrende auf Schweizer Straßen verunfallen. Davon wird etwa ein Achtel gemeldet und registriert, vor allem die schweren Ereignisse. Im Jahr 2016 wurden 4048 Unfälle von Velofahrern gemeldet. In diesen knapp 4050 Unfällen sind sowohl E-Bike wie auch normale Fahrradunfälle enthalten.
Unfallstatistik unterteilt in E-Bikes und normale Fahrräder
Leider sind im Verkehr auch im Jahr 2016 Menschen gestorben. Von den 216 getöteten waren 9 mit dem E-Bike unterwegs und 24 mit dem Fahrrad. Dies sind weniger tote E-Bike und Fahrradfahrer als noch im 2015 aber diese Zahlen erzählen, wie man gleich sehen wird, leider nur die halbe Wahrheit. Bei den Schwerverletzten ist die Statistik nämlich gestiegen. Im Jahr 2015 gab es bei den E-Bike Fahrern 163 Unfälle mit Schwerverletzten im Jahr 2016 waren es derer bereits 201. Genauso sieht es bei den Unfällen mit normalen Fahrrädern aus. Im Jahr 2015 waren es 838 Unfälle und im 2016 bereits 854. Bei den Leichtverletzen gab es nur bei den E-Bikes eine Steigerung von 424 auf 464 Unfälle. Bei normalen Fahrradfahrern sank hingegen die Zahl von 2015 auf 2016 von 2542 auf 2496 Unfälle.
Geographische Unterschiede der Unfallstatistik
Auch geographisch gesehen gibt es Unterschiede. In Zürich gibt es im Vergleich zu anderen Kantonen massiv mehr Unfälle mit Personenschaden als andernorts. Natürlich kann man das nicht generell sagen weil man für solche Aussagen nicht einfach nur die Unfallzahlen nehmen kann. Nimmt man nämlich zum Beispiel die Fläche der Kantone als Maßstab müsste der Kanton Grasbünden, als flächenmäßig größter Kanton der Schweiz, die meisten Unfälle haben. Nimmt man die Einwohnerdichte und Einwohnerzahlen als Maßstab müssten eigentlich in Baselstadt am meisten Leute verunfallen aber auch hier wäre das nur die halbe Wahrheit.
Tatsache ist, dass in Zürich die Radfahrer wesentlich gefährlicher Leben als zum Beispiel in Basel. «Ein Drittel der verunfallten Velofahrer wurden durch andere Verkehrsteilnehmer bei Kollisionen verletzt. Das zweite Drittel der Velounfälle sind hingegen auf Kollisionen wegen Unachtsamkeit, mangelnder Beherrschung des Velos oder wegen einer Regelwidrigkeit seitens der Velofahrenden zurückzuführen». Dies sagt Wernher Brucks, Leiter Verkehrssicherheit bei der Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich. Weiter führt er aus, dass «es sich beim letzten drittel der Unfälle um Stürze ohne Fremdeinwirkung handelt» und da ist die Vermutung, dass es sich bei denen zumindest bei einigen um Unfälle handelt die man hätte vermeiden können.
Welche Gründe nennt die Unfallstatistik für die Unfälle
Das ist ein Punkt den ich ein bisschen mangelhaft finde. Die Unfallstatistik geht kaum auf die Gründe der Unfälle ein. Dazu findet man aber mehr wenn man mit Dave Durner, Präsident von Pro Velo spricht. Als mögliche Gründe für die vielen verunfallten Velofahrer sieht Durner einerseits das Brechen von Verkehrsregeln: «Zürich ist keine Velo-Stadt, auf vielen Straßen fehlen beispielsweise Velostreifen – das verführt die Velofahrenden dazu, Regeln zu brechen». Andererseits stellt er aber auch eine gewisse Überforderung fest. «Man müsse die ganze Zeit auf Schilder achten und denke deshalb zu wenig an den Verkehr».
Links zu den erwähnten Zahlen der Unfallstatistik
Statistische Auswertungen
Städtevergleich Unfallstatistik
So und nun wünsche ich Euch allen eine sichere und tolle Fahrt.
Ein Gedanke zu “Die Unfallstatistik des Jahres 2016 für die Schweiz”